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26.03.2012
Herminator liest Innernzellern die Leviten

1. Starkbierfest in der Gemeinde war ein voller Erfolg
Von Franz König


Innernzell. Beste Stimmung herrschte im voll besetzten Ertl-Saal beim 1. Innernzeller Starkbierfest. Das Trio "Innernzeller Spitzbuam" und "Herminator" Hermann Wurstbauer als Festredner heizten den Festgästen gewaltig ein.

Auf Grund intensiver Recherchen in den Annalen und der Siedlungsgeschichte Innernzells konnte der Festredner verkünden, dass dieses Fest eine erstmalige und damit "jungfräuliche Veranstaltung" sei. Bei seinem "Grüß Gott", das er den vielen gespannt Zuhörenden, unter ihnen 1. Bürgermeister Josef Kern, 2. Bürgermeister Xaver Herz und Gemeinderat Günther Karl bot, kam die Passauer Schulleiterin dran, die in der Presse wegen ihrer "Hallo- und Tschüssfreien Zone" genannt worden war. Man solle lieber froh sein, wenn Kinder überhaupt noch grüßen und man solle dem Innernzeller Schulleiter applaudieren, der den Kindern nach einem "Grüß Gott" sage, es genüge, wenn sie "Herr Eibner" zu ihm sagen würden, schlug der Herminator vor.

Dann wurde der Bürgermeister aufs Korn genommen, weil er seine Autos noch schneller wechsle als Deutschland seine Bundespräsidenten. Gleichzeitig wurde ihm geraten, statt eines weißen Autos lieber ein schwarzes zu kaufen. Weiß sei ja schließlich die Farbe der "Reinheit, Unschuld und Sauberkeit" und Schwarz passe einfach besser zu seiner politischen Parteizugehörigkeit. Die "Herminator-Predigt" enthielt aber nicht nur lustige Begebenheiten, sie widmete sich zwischendurch auch der Kritik, etwa am dörflichen Leben in Innernzell. Was da ablaufe, sei auch nicht das Gelbe vom Ei. "Dös is a Kreuz mit Zell. Machst nix, dann wird gschimpft, stellst was auf d’Füaß, dann geht koana hin". Die Leute hätten einfach für nichts mehr Zeit, außer es finde auswärts statt, wie beispielsweise der Besuch von Veranstaltungen in Grafenau oder Schönberg ganz klar zeige.

Sprung in die Politik: Im Vergleich zwischen dem Prozentgehalt des Starkbiers und der aktuellen Wählergunst für die FDP habe das Bier mehr Prozent. Sprung zurück vor Ort: Das "5000-Euro-Angebot" der Sparkasse für eine "H Bürgerstiftung sei ja leicht möglich, denn die Sparkasse habe durch die Schließung der Filiale in Schöfweg und den Abbau des Bankautomaten im Innernzeller Supermarkt wesentlich mehr eingespart. Da nütze auch ein echter Brandbrief nichts, denn diesen würden die Herren lachend im Aschenbecher verbrennen, entsprechend eben der Bezeichnung für einen solchen Brief.

Auch die Fußballer bekamen reichlich ihr Fett weg. Der Verein hatte ja auch seine Probleme bei der Suche nach einem Vorstand. Diese Suche sei länger gewesen als "Germany’s next Superstar", bis dann "der Kern Sepp 5 vor 12" eingewilligt habe, genau "wia da Felix Magath, der macht aa ois alloa!" Ja, Innernzell sei ja wirklich eine total sportliche Gemeinde, denn überall rennen sie, mit den Walking-Stöcken, besonders die "Weiber" kämen in ganzen Rudeln daher.

Auch der Junior der Gastwirtsfamilie, Uli Ertl, war Thema des Herminators. Dieser riet ihm, sich bei RTL mit der Sendung "Metzger sucht Frau" zu bewerben.

"I hab glesn, dass der Sitzungssaal von da Gemeinde renoviert werden soll. Eha, hab i mir denkt, hoffentlich geht dös sauba ab, denn in Schönberg wollten’s aa an Siegert sein Büro renoviern und kurz bevor is zwegn an Adventkranz a Feuer ausbrocha. Dös passiert bei uns net, denn da Kern Sepp lasst nix anbrenna".

Bei der Untersuchung der auch in Innernzell üblichen Haus- und Spitznamen kam der Referent zum Hausnamen "Weger", also Familienname Karl. Einer von denen, mit Namen Günther, gehe ganz neue Wege. "Ois, was er mit seiner Firma in Angriff nimmt, dös passt". Wenn er als Gemeinderat zu sparsamem Einsatz von Streusalz rät, sei dies nur damit zu erklären, dass er selber ja das ganze Jahr über mit dem Hubschrauber unterwegs sei.

Zwischen den zwei Teilen einer sehr humorvollen und durch oftmaligen spontanen Applaus unterbrochenen Predigt, gab es auch ein Gstanzl-Singen. Bei den Gstanzln widmete sich der Herminator recht intensiv überörtlichen Vorkommnissen wie dem Skandal beim Bäckereikonzern Müller und Antibiotika im Hähnchenfleisch oder auch der Bundes- und Landespolitik, wie das Thema Ehrensold vom Ex-Bundespräsident Wulff, dem Problem der Diätenerhöhung für die Parlamentarier oder die Landtagswahl in Bayern im nächsten Jahr: "I woaß na gar net, was I wähln soll, ob schwarz oder rot, I muaß mi entscheidn zwischen Elend und Not".

Ihrem Namen wurden die "Innernzeller Spitzbuam" dabei auch gerecht, denn sie lieferten sich ein lustiges und spitzbübisches Gstanzl-Duell mit dem Herminator.

Zum Schluss wünschte er sich, dass dieses Starkbierfest zu einer festen Einrichtung in Innernzell werden möge. Doch es lauere eine große Gefahr, denn laut Maya-Kalender komme am 21.12.2012 der Weltuntergang.


-fk


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